Es war der Rückenwind vom Nürburgring, der den Blumberger Mike David Ortmann am vergangenen Wochenende vom 17. bis 19. August im niederländischen Zandvoort ganz weit nach vorne pustete. „Es war sagenhaft, auch in Zandvoort auf dem Podest stehen zu dürfen“, berichtete Mike David Ortmann.
Zandvoort und Ortmann scheinen eine perfekte Kombination zu sein. „Keine Frage, der Dünenkurs hier an der Nordsee ist bei allen Fahrern sehr beliebt. Ich selber habe hier noch von meiner Formel-4-Zeit nur die allerbesten Erinnerungen an den Kurs. Umso schöner ist es, nun auch in der ADAC GT Masters einen Pokal und wertvolle Punkte mit nach Hause nehmen zu dürfen“, sagt der Auszubildende zum Mechatroniker nach den Rennen am Sonntagnachmittag.
Obwohl der Einstieg ins Wochenende etwas unrund für das Fahrerduo Ortmann/ Winkelhock lief, lief es für die beiden BWT-Mücke-Motorsport-Piloten im Zeittraining umso perfekter. Es war sein Bauchgefühl, dass den 18-Jährigen recht früh auf die Hatz nach einer schnellen Runde antrieb. Während die meisten Autos noch vor ihren Boxen standen und warteten, dass andere Piloten Gummi auf die Strecke legten, hielt es Mike David Ortmann für besser, recht früh auf die Strecke zu fahren. Und sein Bauchgefühl sollte recht behalten. „Ich hatte keinen Verkehr auf meiner schnellen Runde – wie auch, die anderen standen ja noch in der Boxengasse — und habe diese eine Runde perfekt getroffen. Ich war einfach nur happy“, erklärte Ortmann.
Und so stellte der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy mit folgendem Kommentar den Audi R8 LMS mit der Startnummer 24 auf dem fünften Startplatz ab: „Auch wenn wir ein bisschen Glück mit den roten Flaggen hatten, war meine Rundenzeit schon eine starke Ansage für alle anderen“,.
Das Rennen am Samstagmittag war dann ebenfalls nach dem Geschmack des Youngsters. „Mit dem Zeittraining legten wir den Grundstein für das Rennen. Gleich am Start habe ich einen Platz geerbt und den Audi auf Platz vier an meinen Partner Markus Winkelhock übergeben. Markus hat dann nichts mehr anbrennen lassen und brachte den vierten Platz für uns ins Ziel. Dennoch war es ein lachendes und ein weinendes Auge. Ich wäre zu gerne auf Platz drei ins Ziel gekommen. Mit Platz vier habe ich jedoch auf dem Junior-Podium an den Erfolg vom Nürburgring anknüpfen können. Ich glaube, dass es für uns und das gesamte Team wichtig war, in die Punkteränge zu fahren und den Erfolg in dieser extrem hart umkämpften Serie genießen können“.
Beim zweiten Zeittraining am Sonntagmorgen schien das Quäntchen Glück noch in den Federn zu liegen. Denn Markus Winkelhock setzte in dem ersten und zweiten Sektor des Kurses von Zandvoort eine fantastische Zeit auf das Anzeigentableau, als ihm in der letzten Kurve ein paar langsame Fahrzeuge die perfekte Runde blockierten. „Das ist zwar ärgerlich, kann aber passieren“, sagte der Blumberger und fügte mit einem Lächeln im Gesicht hinzu: „Aber da wäre bestimmt die zweite Startreihe drin gewesen“.
So musste das Team von Platz zehn aus das Rennen aufnehmen. Und auch diese Aufgabe meisterte das Team mit Bravour. „Platz sieben ist jetzt keine so schlechte Ausbeute. Auch wenn wir in der Box den sechsten Platz verloren hatten, bin ich mehr als zufrieden. Wenn man bedenkt, wie holprig der Start in die Saison war und wir seit dem Nürburgring einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht haben, können wir nun mit den anderen Teams mithalten“, so ein sichtlich zufriedener Mike David Ortmann.
Dazu der BWT-Mücke-Motorsport-Renningenieur Michael Weiss: „Den Rückenwind vom Nürburgring haben wir im wahrsten Sinnes des Wortes hier in Zandvoort gespürt. In beiden Rennen waren wir absolut konkurrenzfähig. Das erste Zeittraining, das Mike fuhr, war eine Sensation. Er hat alles super umgesetzt. Toller Erfolg für ihn, dass er auch in Zandvoort das Junior-Podium erreichte. Hätten wir im zweiten Zeittraining in der letzten Kurve nicht den Verkehr gehabt, wäre da sicherlich deutlich mehr drin gewesen. Aber so ist es im Motorsport. Das gehört dazu. Ich bin mit beiden Piloten sehr zufrieden“.
In nur drei Wochen geht es auf die nächste Achterbahn-Strecke. Diesmal wird der Sachsenring Austragungsort sein. Dort, wo Mike David Ortmann seine besten Erfahrungen machen durfte, wird vom 7. bis 9. September die ADAC GT Masters ihr sechstes der insgesamt sieben Rennwochenenden absolvieren. „Wir müssen jetzt schauen, dass wir in der verbleibenden Zeit weiter daran arbeiten, damit wir den Rückwind mit an den Sachsenring nehmen können“, so Mike David Ortmann abschließend.