Wenn am kommenden Wochenende die „Liga der Supersportwagen“ wieder ihre Triebwerke auf der traditionsreichen Rennstrecke des Nürburgrings startet, möchte das Plauener YACO Racing Team das letzte Rennwochenende auf dem niederländischen Dünenkurs von Zandvoort ganz schnell vergessen. Das in dieser Saison stark gebeutelte Team ist auch weiterhin auf Sieg programmiert. Und so erklärt Teamchef Uwe Geipel: „Selbstverständlich wissen wir, dass es für uns als kleines Privatteam ein wenig, sagen wir mal, zu optimistisch wäre, an einen Sieg aus eigener Kraft zu glauben. Unmöglich ist es aber auch nicht, selbst wenn die Statistik gegen uns spricht. Allerdings werden wir niemals aufhören, alles daran zu setzen, mit einem Pokal in der Tasche nach Hause zu fahren.“
Dass da die nächste Mammutaufgabe auf das sympathische Team aus Sachsen bereits wartet, verraten ein paar Daten. Die ADAC GT Masters wird auf der 3.629 Meter langen Sprintstrecke des Nürburgrings voraussichtlich mit siebenundzwanzig Fahrzeugen und vierundfünfzig Fahrern aus fünfzehn Nationen antreten. Einundzwanzig von ihnen haben es bereits am Lausitzring im Zeittraining geschafft, sich innerhalb eines Sekundenabstandes zu qualifizieren. Eine beeindruckende Vorstellung, die die „Liga der Supersportwagen“ den motorsportbegeisterten Fans da bietet. Dem zweiten Rennen am Sonntagmittag fiebern die Frauen und Männer des Teams bereits jetzt entgegen. Philip Geipel, Sohn von Teamchef Uwe Geipel und Stammfahrer des YACO Racing Audi mit der Startnummer fünfzig, wird sein einhundertstes ADAC-GT-Masters-Rennen in Angriff nehmen. Wir haben mit dem Jubilar gesprochen und ihm drei Fragen gestellt.
Philip, kannst du dich noch an deinen ersten Start in der ADAC GT Masters erinnern? „Mein hundertstes GT-Masters-Rennen ist schon etwas ganz Besonderes. Alleine wenn ich zurückblicke, wie viele Jahre das jetzt schon her ist. An mein erstes Rennen kann ich mich noch ganz genau erinnern. Das war das Saisonfinale 2010 in Oschersleben. Da hatte ich zusammen mit Frank Keschle auf dem Lamborghini Gallardo von Reiter Engineering meinen ersten Einsatz. Das habe ich Hans Reiter zu verdanken. Die Saison danach war dann etwas ganz Besonderes für mich. Ich bin zusammen mit Albert von Thurn und Taxis auf dem Meisterschaftsfahrzeug mit der Startnummer eins gefahren. Und gleich in meiner Debüt-Saison bin ich zwei Mal auf dem Podest gestanden. Das war etwas ganz Besonderes. Daran denke ich heute noch sehr gerne. Es war eine sehr schöne Saison für mich. Bis ich dann mit YACO Racing zusammen in dem absoluten Publikumsliebling, dem Camaro V8, gefahren bin. Das war auch etwas ganz Besonderes. Und als dann der nächste Schritt mit YACO Racing zusammen auf dem Audi RS8 LMS gemacht wurde, feierten wir 2015 gemeinsam unseren ersten Sieg in Hockenheim. Insgesamt habe ich mit YACO Racing die meisten meiner ADAC GT Masters Rennen gefahren. Jetzt am Nürburgring mein Jubiläum zu feiern ist etwas ganz Außergewöhnliches für mich. 2011 habe ich dort in meiner Debüt-Saison bereits auf dem Podium gestanden und mit YACO Racing haben wir dort ebenfalls unser erstes gemeinsames Podest eingefahren. Vielleicht ist das ja ein gutes Omen?“
Warum fährst du so lange die Masters und bist nie in eine andere Rennserie gewechselt? „Ich kenne keine Alternative. Und warum sollte ich wechseln, wenn etwas besonders gut ist? Die ADAC GT Masters bietet mit ihrer TV-Liveübertragung eine sehr gute Plattform. Ferner stehen mir meine Partner seit der ersten Stunde, seit meinem ersten Rennen Ende 2010 treu zur Seite und unterstützen mich. Mit Pro-Tec und der bluechemGroup um Werner Urban habe ich sehr treue Partner gefunden, die mir heute sehr freundschaftlich verbunden sind.“
Wie fühlt es sich an – einhundert Rennen? „Eigentlich ist es nichts Besonderes. Es ist ein Rennen wie jedes andere auch. So wie mein dreißigster Geburtstag letztes Jahr. Es war zwar ein von der Zahl her runder Geburtstag, aber ein Geburtstag wie jeder andere auch. Und genau so ist das hundertste ein Rennen wie jedes andere auch. Ich werde wieder hundert Prozent geben, wieder um Positionen und Punkte „fighten“ und um einen Platz auf dem Podest, was das hundertste Rennen dann natürlich krönen würde, wenn es am Nürburgring klappen würde. Ich bin gespannt“, sagte uns ein sichtlich entspannter Philip Geipel mit einem Lächeln im Gesicht.
Der fünfte der insgesamt sieben ADAC-GT-Masters-Läufe findet vom 4. bis 6. August 2017 auf dem Nürburgring statt. Alle Rennen werden wie gewohnt auf Sport1 und sport1.de live zu sehen sein.