Jeder Fahrer geht verständlicherweise mit einer extrem hohen Erwartungshaltung an sich und ein Kartrennen an den Start. So auch Leon Schütze, aus dem Gorxheimer Tal, der am vergangenen Wochenende sein zweites Saisonrennen der ADAC Kart Masters im Terminkalender stehen hatte und sich ins ProKart Raceland ins oberpfälzische Wackersdorf aufmachte. Seinen Aufstieg in die nächsthöhere Klasse der Senioren zu Beginn der Saison, verband der 15-jährige Gymnasiast gleich auch mit einem Umstieg aus der Amateur- in die Profiliga des Kartsports, die Klasse der OK Senioren. Der Zuspruch für diese neue Klasse war mit Start der neuen Saison enorm hoch und so steigerten sich mit der Starterzahl auch die Herausforderungen für die Fahrer.
Als ehrgeiziger Motorsportler hatte sich Leon Schütze bestmöglich auf dieses zweite Rennen vorbereitet und war zusammen mit seinem Team vom TB Racing und seinem Mechaniker vorab zum Testen nach Wackersdorf gekommen. Die Erkenntnisse aus den Trainings- und Testfahrten: „Es lief alles bestens. Ich hatte das Gefühl, und die Daten bestätigten es, dass wir das perfekte Setup gefunden hatten.“, so der Youngster, der sich äußerst zuversichtlich zeigte. Doch die Realität, das Ist, sollte am Ende von der Erwartungshaltung, dem Soll, abweichen. „Wir haben es einfach nicht geschafft, das Kart perfekt auf die aktuellen Veränderungen der Strecke einzustellen. Der Gummi, auf dem wir getestet hatten, wich zu deutlich von den Streckenverhältnissen an diesem Wochenende ab.“, erklärte uns Schütze. „Das ist so eine Sache mit dem Soll- und Ist-Zustand.“, und führte weiter analysierend aus: “Jeder Kartfahrer hat an seinem Lenkrad ein Display, das ihm wichtige Daten aufzeichnet und anzeigt. Unter anderem auch eine „theoretisch schnellste Runde“. Da eine Rennstrecke in der Regel in zwei bis drei Streckenabschnitte unterteilt ist, addiert dieses Messgerät die am schnellsten gefahrenen Streckenabschnittszeiten zusammen und zeigt dem Fahrer im Ergebnis die theoretische Bestzeit an, die er fahren könnte – vorausgesetzt alles läuft perfekt. Ein Lenkeinschlag zu viel im einen Abschnitt oder im anderen nicht die optimale Linie getroffen und schon weicht die gefahrene Zeit von der Möglichen ab. Nicht immer ist dafür nur der Fahrer hinter dem Lenkrad verantwortlich. Nein, oftmals ist es die Summe aus vielen Kleinigkeiten hinsichtlich der Karteinstellungen: der Reifendruck war zu hoch, die Spur war nicht optimal eingestellt, zu viel Grip auf der Hinterachse. Irgendetwas am Setup war nicht perfekt und schon weicht die Realität vom Sollzustand ab und du verlierst Zeit.“ Und so war es dann auch mit den Anforderungen an diesem Wochenende, die der 15-Jährige an sich stellte: “Meine Erwartung und die theoretisch möglichen Leistungen klafften erheblich auseinander. Zufrieden war ich mit dem zweiten Vorlauf und dem Prefinale. Da konnte ich den Speed gut mitgehen, mich beim Start durchsetzen und jeweils als Achter ins Ziel fahren. Beim Qualifying und den restlichen Rennen hatte ich mit einem nicht-perfekten Setup zu kämpfen und musste in den diversen Zweikämpfen einfach zurückstecken und mich mit einem vierzehnten und zwei dreizehnten Plätzen abfinden.“, so Schütze.
Aber der Youngster blick schon wieder nach vorne: „Das nächste ADAC Kart Masters Rennen findet am 15./16. Juli 2017 in Kerpen statt. Obwohl ich Wackersdorf wirklich gerne mag, haben die bisherigen Trainings auf dem Erftlandring gezeigt, dass mir die Strecke dort besser liegt. Dort werde ich dafür sorgen, dass sich Soll- und Ist-Zustand deutlich annähern!“