Seinen ersten internationalen Einsatz als CRG-Werksfahrer absolvierte der 14-jährige Donar Munding am vergangenen Wochenende im italienischen Lonato, in einer Region am Südufer des Gardasees gelegen, die bei Kartfahrern sehr beliebt ist. Einerseits ist der dortige South Garda Karting Track aus Deutschland kommend gut zu erreichen, andererseits bietet er auf einer Länge von 1.200 Metern ein modernes Streckenlayout. Ein weiterer Vorteil ist das zu dieser Jahreszeit recht milde Wetter. Das sahen auch die 290 Teilnehmer so, die an diesem Wochenende aus ganz Europa angereist waren. Donar Munding war bereits am Dienstag aus Stuttgart angereist. Galt es doch erst einmal am Mittwoch und Donnerstag, sich mit dem Team, seinem neuen Mechaniker und nicht zu vergessen mit seinem neuen Arbeitsgerät vertraut zu machen. „Mir ist schon klar, dass das keine leichte Aufgabe ist, die da 2017 auf mich wartet. Die Mitbewerber sind alle stark. Viele sitzen jeden Tag im Kart und trainieren. Dennoch glaube ich an meine Grundschnelligkeit. Wenn ich es schaffe, die zum richtigen Zeitpunkt abzurufen, ist alles möglich“, analysierte der Youngster seine neue Situation. Und in der Tat. Bei einem so hohen internationalen Niveau, auf dem sich alle Hersteller mit ihren Werksfahrern treffen, kommt es auf jedes Zehntel an. „Ich liebe ja die Herausforderung. Sich mit den Besten zu messen, auf einem so hohen Niveau – und dann auch noch über einen deutlich längeren Zeitraum“, erklärt das Nachwuchstalent. Nachdem sich Donar Munding in den beiden Trainingstagen erst einmal zurechtgefunden hatte, startete er im Zeittraining mit einem – wie er es nannte „katastrophalen Ergebnis“ ins Rennwochenende. Platz 45. Alles andere als eine gute Ausgangssituation für die nun anstehenden Vorläufe. Denn in den Vorläufen müssen die 55 Junioren ihre besten 34 ausmachen. Und nur die sind am Sonntag für das Finale qualifiziert. Eine Aufgabe, die sicherlich vonseiten des Teams erwartet wird. Munding gab in seinen drei Vorläufen alles. Musste jedes Mal von Platz 23 starten und erreichte immer Platz 12–14. Das entscheidende Vorfinale konnte er somit am Sonntag wieder als 23. in Angriff nehmen. Bis auf Platz 14 konnte sich der Gymnasialschüler der 9. Klasse vorarbeiten, als ihm nach dem Rennen mitgeteilt wurde, dass ihn eine Zeitstrafe auf Platz 18 zurückwerfe.
Was war passiert? Während der Einführungsrunde starten alle Piloten in Zweierreihen hintereinander. Auf der Start- und Zielgeraden ankommend, müssen sie innerhalb eines aufgezeichneten Korridors bleiben und dürfen diesen erst mit Überqueren der Startlinie verlassen. Erst dann dürfen sie ins Renngeschehen eingreifen, in Zweikämpfe um die bessere Position kämpfen, und das Rennen ist eröffnet. Eine Prozedur, der in Deutschland keine große Bedeutung beigemessen wird, auf internationaler Bühne jedoch sehr stark im Fokus steht. Munding verließ jedoch mit allen vier Reifen diesen Korridor, sodass eine Bestrafung seines Regelverstoßes unumgänglich war. „Es gibt noch sehr viel zu lernen für mich“, sagte Munding mit einer Portion Galgenhumor. Dennoch verhalf ihm der 18. Platz am Sonntagnachmittag, von Platz 27 ins Finale starten zu können. Dort zündete er dann sein Können und unterstrich als Junior seine Werksfahrerposition im CRG-Team. Einen nach dem anderen überholte Munding und landete auf Platz 13. Insgesamt schloss Donar jedoch den 22. Winter-Cup in Lonato als bester deutscher Fahrer ab „Ich bin wahnsinnig froh, dass ich mich auf meinen Mechaniker Seppi Sticht verlassen kann. Seppi greift bis heute sehr erfolgreich selbst ins Lenkrad und ist mir eine große Unterstützung. Mein Chassis lag im Finale sensationell gut auf dem Asphalt. Sonst wäre diese Aufholjagd auch nicht möglich gewesen“, berichtet der Racer. Wenn es dem jungen Motorsporttalent aus Stuttgart so schnell wie möglich gelingt, seine Grundschnelligkeit im Zeittraining und in den Rennen gezielt einzusetzen, werden wir ihn öfter als Anwärter auf die vorderen Plätze sehen.