Es war nun das zweite Rennwochenende für die beiden Stuttgarter Munding-Brüder. Das zweite Rennwochenende in der Deutschen Kart Meisterschaft, die am vergangenen Wochenende ihren Saisonabschluss auf der traditionsreichen Strecke im nordrhein-westfälischen Kerpen feierte. Nachdem sich für die beiden Brüder Wodan und Donar Munding die erste Saisonhälfte schwierig dargestellt hatte, wechselten sie in das nächst höhere Prädikat – in die Serie der Deutschen Kart Meisterschaft. „Der Wechsel hat den beiden Piloten sehr gutgetan. Durch die internationale Ausrichtung der DKM ist es zwar schwieriger, sich gegen die Werksfahrer, die jedes Wochenende auf einer anderen internationalen Rennstrecke fahren, durchzusetzen, aber was ich in den letzten beiden Rennwochenenden gesehen habe, bin ich sehr zufrieden mit meinen beiden Fahrern. Sie haben sich großartig in dieser Serie etabliert“, so ihr Teamchef Michael Stern von Stern Motorsport.
Zusätzlich ist der 15-Jährige, der ältere der beiden Munding-Brüder, aufgrund seines Wachstums in die Klasse der Senioren gewechselt. „Der Umstieg, weg von den Junioren, hat mir sehr geholfen. Ich komme mit den etwas breiteren Reifen der Seniorenklasse deutlich besser zurecht. Ich merke natürlich, wie mir die Fahrpraxis nach dem Umstieg in diese hohe Klasse fehlt, kann mich aber immer besser in den Zweikämpfen behaupten“, berichtet Wodan Munding. Dies zeigte der junge Schwabe am Freitag in den freien Trainings. Durch eine konstant gute Leistung zeigte er sich immer wieder auf einem der vorderen Plätze. „Das Zeittraining am Samstagvormittag muss ich auf meine Kappe nehmen. Da habe ich gleich zu Beginn einen Fahrfehler gemacht, der mich komplett aus meinem Rhythmus gebracht hat“, zeigte sich Wodan selbstkritisch. Und so ging es für ihn am Samstagmittag von Platz 10 in die Vorläufe, um sich eine gute Ausgangssituation für die beiden kommenden Finalrennen am Sonntag zu schaffen. Während er die Vorläufe auf einem respektablen 11. Platz beendet hatte, konnte er sich im ersten Finallauf am Sonntagmittag den 10. Platz zurückerobern. Im zweiten Finallauf befand sich der Youngster dann in einer Gruppe von Fahrern wieder, die immer wieder durch harte Zweikämpfe und damit verbundene Platzierungswechsel für Spannung sorgten. Es war jedoch eine einzige Fehleinschätzung, die nach einigen Überholmanövern eine Topplatzierung verhinderte. „Es sind genau diese Momente, an denen mir einfach die Erfahrung und Routine noch fehlen. Es ist bei Weitem nicht mehr so einfach wie bei den Junioren“, berichtet Wodan Munding nach dem Rennen.
Für den jüngeren der beiden Munding-Brüder, den 14-jährigen Donar Munding ,stand in den letzten beiden Rennwochenenden lediglich der Wechsel in das nächst höhere Prädikat der Deutschen Kart Meisterschaft auf dem Programm. Donar Munding ist aufgrund seines Alters auch in der DKM, in der Klasse der Junioren, unterwegs. „Was mir besonders an der DKM gefällt, ist die hohe Fahrerqualität. Da so viele internationale Fahrer am Start sind, ist ein sehr hoher Lernfaktor garantiert. Außerdem bin ich von der perfekten Zusammenarbeit zwischen den Streckenposten und der Race Control beeindruckt. Nicht nur, dass die Offiziellen in der Race Control alles auf Video live sehen – auch die Streckenposten melden sofort jedes unfaire Fahrverhalten“, berichtet der Youngster sichtlich beeindruckt. Während Donar in den ersten freien Trainings am Freitag noch seine optimale Chassis-Abstimmung suchte, setzte er mit Platz vier am Samstagvormittag im Zeittraining ein deutliches Ausrufezeichen. „Dass mir die Mitbewerber im Rennen nichts schenken werden, war mir klar. Ich musste mich ganz schön hart behaupten“, sagte Munding. Umso größer ist seine Leistung in den beiden Vorläufen zu bewerten, die der Rookie auf Platz acht und zwei beendete. „Das war ein hartes Stück Arbeit – hat mir aber einen riesigen Spaß gemacht.“ So musste er am Sonntagvormittag von Platz sechs aus in die beiden Finalrennen starten und erneut zeigen, was in ihm steckt. Es waren dann doch eher die internationalen Fahrer, die sich am Ende durchgesetzt hatten. „Ich habe leider viele kleine Fehler gemacht und musste mich daher mit Platz 12 und einem Ausfall im letzten Rennen zufriedengeben. Es ist sehr hart, auf diesem Niveau zu fahren, aber glücklicherweise auch sehr fair“, berichtet der junge Schwabe.
Wir wollten von den beiden jungen Piloten noch wissen, wie es für sie in der kommenden Saison weitergeht. „Es ist jetzt noch ein wenig früh, um über ungelegte Eier zu sprechen. Die gesamte Saison war für uns wie eine Achterbahnfahrt. Wir werden uns nun erst einmal zusammensetzen und dann den Plan für 2017 aufstellen“, sagte uns Wodan Munding am Sonntagabend.