Im Großen und Ganzen kann der 14-jährige Leon Schütze mit sich zu frieden sein. Dennoch will er in den kommenden Rennen noch eine Schippe drauflegen. Leon Schütze, 14-Jahre alt, Motorsportler und verrückt nach der sportlichen Auseinandersetzung. Und so ließ auch das letzte Wochenende nicht verstreichen, ohne sich mit den besten Kaltfahrern Deutschlands zu messen. Die ADAC Kart Masters traf sich für ihren zweiten Lauf der Saison auf dem Schweppermann-Ring. Dieser liegt zwischen München und Passau im oberbayerischen Ampfing. Ampfing, eine der eher schwierigen Strecken im Rennkalender, gehört eher zu den Lieblingsstrecken von Leon Schütze. „Keine Frage, Ampfing ist nicht leicht. Aber wenn man einmal den Dreh raus hat, kann sie viel Spass machen“, grinste Leon Schütze. Wir aber wollten von ihm wissen, welche Kriterien ausschlaggebend sind, dass sie leicht oder in dem Fall schwer ist? „Es ist diese wechselnde Kombination aus langsamen und schnellen Kurven. Ganz besonders anspruchsvoll ist der Innenteil, bei dem du die Anfahrt für die nächsten drei Kurven perfekt treffen musst. Entweder ist die Geschwindigkeit weg oder du triffst den Eingang zu dieser Kombination nicht“, erklärte uns Schütze, als wäre es das Normalste der Welt. Schütze, der gerade von der Euro Serie der X30 im italienischen Castelletto, in der Nähe von Genua, kam, suchte zur Vorbereitung auf das Wochenende in Ampfing das internationale Parkett. Während seine Mitbewerber den Süddeutschen ADAC Kart Cup zur Vorbereitung auf die Strecke in Ampfing nutzten, entschied sich Leon Schütze für einen anderen Weg. „Ich bin sehr glücklich, dass ich mich in Castelletto vorbereiten konnte. Zum Einen habe ich mich dort von dem Trubel in Ampfing losgesagt und zum Anderen ist Castelletto ein wahres Motorsport Highlight für mich. Ich fühle mich da sehr wohl und genieße das internationales Flair. Und … es gab wieder einmal sehr viel zu lernen für mich“, berichtet Schütze. Bei Temperaturen zwischen 25 und 34 Grad fuhr er in den freien Trainings Bestzeit. Auch im warm up am Samstag stellte er seine Leistung mit Platz 2 unter Beweis. Das ist dann auch den örtlichen Medien aufgefallen und so baten sie ihn, kurz vor dem Zeittraining, zu einem Interview in Englisch. „Sicherlich bin ich jetzt nicht der Schlechteste mit meinem Englisch, doch war ich so irritiert, dass sie ausgerechnet mit mir ein Interview führen wollten, dass ich im Zeittraining wieder das gleiche Problem hatte. Ich schaffe es einfach nicht, dieses gute Resultat mit ins Zeittraining zu nehmen“, schildert Schütze. „Mir ging im Zeittraining immer wieder die Frage des Journalisten durch den Kopf, ob man unter dem Helm, also während der Rennen, die Wärme spürt.“ Dieses Manko zieht sich dann bei dem Youngster wie ein roter Faden durch alle Vorläufe und Rennen. Platz 13 im Finale war das Ergebnis.
Aber zurück nach Ampfing. Zu Beginn des Wochenendes konnte er mehrmals unter Beweis stellen, dass er zu den Trainingsschnellsten auf der Strecke von Ampfing in der Klasse der X30 Junioren gehört. Wenige Minuten, nachdem das Zeittraining gestartet wurde, richtet das Wetter ein kleines Chaos im oberbayerischen Ampfing an. „Wir haben es einfach nicht hinbekommen, mein Chassis schnell genug auf Regen umzustellen. Ausser Regenreifen gehören Umbauten an der Vorder- und Hinterachse sowie an der Übersetzung dazu“. Dieses Manko spiegelte dann auch ein unglücklicher 13. Platz im Zeittraining wieder. Wenn ihm in den Finalen Rennen am Sonntag noch ein kleines Wunder retten sollte, dann blieben ihm hierfür nur die beiden Vorläufe übrig. Die veränderten jedoch seine Grundposition wenig und so musste er als gesamt 12. in die Finalrennen seine Aufholjagd starten. Mit Platz 10 fuhr Leon Schütze zwar in die Top-Ten und konnte wichtige Punkte für die Meisterschaft mitnehmen, so ließ doch der große Wurf auf sich warten. Erst das Finale ließ Gutes Verheißen. Es ging voran. Schnupperte der sympathische Gorxheimertaler doch bereits als dritter am Podium, ging es genauso schnell wieder nach hinten auf Platz 10. Ein Mitbewerber hatte ihn unsanft von der Strecke gedrängt. „Was soll ich machen? Die Geschwindigkeit ist da, aber das Pech auch. Ich muss es einfach besser hinbekommen ,im Zeittraining auf den Punkt genau meine Leistung abzurufen“, analysiert der Förderkandidat vom ADAC Hessen-Thüringen seine Situation.
Für Leon Schütze und sein Team Hemkemeyer geht es zur nächsten Station auf die traditionsreiche Strecke von Kerpen. Der nordrhein-westfälische Erftlandring erwarten sie zum dritten Lauf der ADAC kart Masters vom 10.07. bis 12.07.2016. Bis dahin wird sich Leon nicht nur mit Fittness-Training vorbereiten. Auch mentales Training steht nun auf seiner Aufgabenliste.