Inspiriert durch seinen Vater Stephan Fritsch, dessen Leidenschaft das Kartfahren bereits seit vielen Jahren ist, entschied sich Valentino nun selber, ins Lenkrad zu greifen. Der erst 14-jährige Schüler, der seine ersten Fahrversuche im professionellen Kartsport in diesem Jahr startet, war ausgerechnet auf seiner Heimstrecke in Wackersdorf vom Pech verfolgt. Am 1. Mai-Wochenende raste der Youngster im Rahmen der Deutschen Kart Meisterschaft über die neue Strecke von Wackersdorf. Rückblick: Der Betreiber der ProKart Raceland GmbH hatte auf der 8-10 m breiten Strecke den gesamten Asphalt erst vor ein paar Wochen ausgetauscht und gleichzeitig Änderungen an der Streckenführung vorgenommen. Eine Woche zuvor, beim Gemeinschaftsrennen von OAKC und SAKC, konnte sich Valentino mit seinem Team Zinner an den neuen Asphalt und die veränderte Streckenführung probieren.
Die Wetterbedingungen wechselten jedoch innerhalb der letzten beiden Wochenenden so stark, dass Vergleiche zum Vorwochenende nicht herangezogen werden konnten. Herrschte eine Woche zuvor noch viel Regen, Schnee und Kälte, so konnten sich die Teilnehmer über Temperaturen um die 21 Grad freuen. „Da ist auf einmal viel mehr Grip auf der Strecke als am Wochenende zuvor. Der Verschleiß hat sich deutlich erhöht, so dass meine Reifen ziemlich schnell am Ende waren und ich ins Rutschen kam. Ich konnte die Balance dann schlecht halten.“ berichtete der erst 14-jährige Schüler aus dem Team Zinner über die neu gemachte 1.190m lange Bahn. Lief es im Zeittraining am Samstag gar nicht so schlecht, Platz 24 von 46 Teilnehmern, so sollte es in den Vorläufen deutlich nach vorne gehen – so der Plan. „Valentino steht noch ganz am Anfang seiner Motorsport Karriere. Ich bin von seiner Willenskraft beeindruckt und freue mich auf die nächsten Rennen“, so sein Mechaniker Andy Münch.
Dann nahm das Pech seinen Lauf. Es ging in die Heats. 2 Heats mit je 9 Runden waren geplant und obwohl sie Turbulent waren, kam Valentino immerhin im ersten Heat auf Platz 15 und im zweiten Heat auf Platz 8 aus ihnen heraus. Das ergab für das Prefinale den 13. Startplatz. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass mit der Internationalen Beteiligung auch viele Werksteams mit Ihren Fahrern angereist waren.
Und auch bei dem Rennen der Deutschen Kart-Meisterschaft am Folgetag, dem 1. Mai, ging es ähnlich. 19 geplante Runden in 2 Rennen standen bevor. „Ausfall in beiden Rennen, jedes Mal wurde ich abgeschossen – ich fass es nicht. Und im 2. Rennen fuhr mir ein anderer Fahrer über mein Kart und mein Bein – dann wurde ich abgedrängt und es war vorbei.“ berichtet Valentino und gibt zu, dass er eigentlich am Liebsten vor Ärger ins Lenkrad gebissen hätte. Auf Nachfrage beim Arzt konnte aber sichergestellt werden, dass weiteren Rennen in naher Zukunft nichts im Wege steht. Die Verletzung am Bein ist zwar schmerzhaft, aber nur oberflächlich. Dennoch wäre er die 19 Runden gern voll gefahren, immerhin hat er die neue Asphaltierung der größten Kart-Bahn Deutschlands in Wackersdorf hautnah miterlebt. Besitzer Stephan Fritsch war es also auch, der seinen Sohn mit seiner eigenen Leidenschaft angesteckt hat und dem jungen Mann eine sportliche Kart-Fahrer-Karriere ermöglicht. „Ich halte mich aber noch mit anderen Sportarten, wie Fußball, fit. Und ich gehe natürlich auch gerne ins Kino.“ gesteht Valentino mit klarer Stimme. Sein Interview gab Valentino Fritsch locker und erfrischend.
Nun geht es für den jungen Piloten mit seinem Team zum Auftaktrennen der ADAC Kart Masters. Das findet am kommenden Wochenende vom 06.05. bis 08.05.2016 in Frankfurt Hahn statt.